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Motivation Monday: angstfrei Deutsch sprechen

Hast du Angst vor dem Deutschsprechen? Das ist eine Kopfsache!

Manche Menschen können auch mit viel Selbstbewusstsein und Spaß sofort ein kurzes Gespräch mit den deutschen Muttersprachler*innen führen, auch wenn sie nur einen kleinen Wortschatz haben. Für viele von uns können diese ersten Kontakte jedoch sehr stressig sein. Aber das ist absolut kein Grund, sich selbst zu verurteilen, weil es vielen Deutschlernenden genauso geht und vor allem nicht für immer so bleibt!

Hier sind die besten Tipps, wie Sie Ihre Angst vor dem Sprechen überwinden können.


Nehmen Sie Ihre Angst in Kauf


Haben Sie eigentlich Angst, in einer Fremdsprache zu sprechen? Nein! Es ist meistens nur die Angst, einen Fehler zu machen, zu scheitern oder dumm dazustehen.

Wenn Sie aus Angst bei einer Prüfung oder bei einem wichtigen Termin mit Ihrem Chef auch in Ihrer Muttersprache schon einmal sehr komisch gesprochen haben, dann kennen Sie es bereits: Hätten Sie sich rechtzeitig beruhigt, hätten Sie definitiv eine bessere Leistung zeigen können!

Angst ist immer kontraproduktiv, sie blockiert die Fähigkeit Ihres Gehirns, seine normalen Aufgaben, wie zum Beispiel die Verarbeitung der Information oder Produktion verschiedener Reaktionen in Echtzeit, richtig zu bewältigen.

Wenn Sie dabei unbekannte Wörter hören und die Sprechgeschwindigkeit des Gesprächspartners viel zu schnell ist, bekommen Sie das Gefühl, dass Sie gar nicht mehr mitkommen.

Um sich zu entspannen, atmen Sie tief durch, sortieren Sie sich und denken Sie daran, dass niemand von Ihnen erwartet, dass Sie perfekt Deutsch sprechen, wenn es nicht Ihre Muttersprache ist!


Analysieren Sie, woran genau das Problem liegt


Wenn Sie kein Polyglott und auch kein/e Profidolmetscher*in sind, sind Sie es nicht gewohnt, mit einer Fremdsprache umzugehen. Es ist normal, dass Ihr Gehirn Zeit braucht, den neuen Wortschatz wahrzunehmen und zu verstehen, Wörter im Kopf zu übersetzen, sich eine entsprechende Antwort zu überlegen und diese in der Fremdsprache zu formulieren. Das ist eine Aufgabe, die eine hohe Leistung des Gehirns und viel Training erfordert.

Wie kann man sich dabei entlasten? Nehmen Sie sich Zeit und versuchen Sie nicht direkt zu antworten. Anstatt sich die ganze Zeit auf die Formulierung der Antwort zu konzentrieren, während die andere Person noch spricht, befreien Sie sich davon und hören Sie wirklich zu, was die andere Person sagt. Danach nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um passende Worte für die Antwort zu finden.


Trainieren Sie Ihr Hörverstehen



Wenn Sie gerade anfangen Deutsch zu lernen, machen Sie sich dafür bereit, dass Sie viele Wörter im Gespräch überhaupt nicht verstehen werden. Machen Sie in Ihrem Alltag reguläre Übungen, indem Sie Podcasts, Radio und Hörbücher hören, fernsehen oder aktiv den anderen Menschen zuhören. Sie können Ihre Aussprache und ihren Wortschatz allein durch ständiges Zuhören verbessern. Weitere Tipps zum Üben des Hörverstehens finden Sie in unserem Blog-Beitrag „Deutsches Hörverstehen im Alltag verbessern“.

Legen Sie Ihren Perfektionismus ab


Wie oft haben Sie das schon gehört: Jeder Anfang ist schwer! Es ist kein Meister vom Himmel gefallen! Fehler sind absolut normal!

Haben Sie schon über diese Weisheiten ernsthaft nachgedacht und diese verinnerlicht? Anscheinend ist es nie genug, diese zu wiederholen, um sich selbst davon zu überzeugen.

Keiner kann eine Sprache sofort fließend sprechen! Zuerst sprechen alle falsch, vergleichbar mit einem Kleinkind, das seine Muttersprache lernt. Je früher Sie mit dem Sprechen beginnen, desto früher können Sie sich in dieser Sprache zu Hause fühlen.

Es ist sicherlich frustrierend Fehler zu machen, aber am Ende kommt die Belohnung – wenn Sie sich ganz authentisch in dieser Sprache unterhalten können.


Lächeln, lachen, positiv denken

Etwas Selbstironie und Humor schaden nie, wenn Sie auf Deutsch noch nicht ganz einwandfrei kommunizieren können. Bedenken Sie, wie sich ein/e Muttersprachler*in fühlt, wenn Sie sich ganz schwer beim Sprechen tun, frustriert und selbstkritisch wirken. Meistens führt es nur dazu, dass man Sie eher in Ruhe lassen möchte und das Gespräch abgebrochen wird oder dass man zum Beispiel direkt ins Englische umswitcht, um Sie nicht weiter quälen zu müssen.


Es hätte einen anderen Effekt, wenn Sie Freude, Spaß und Interesse am Sprechen zeigen würden und sich selbst nicht zu ernst nehmen würden. Ihre „Ungeschicklichkeit“ würde eher viel Sympathie und Empathie bei Ihrem Gegenüber hervorrufen und Ihnen die Möglichkeiten bieten, das Gespräch fortzuführen. Schließlich freuen sich die meisten Muttersprachler*innen, wenn Sie sich die Mühe machen, ihre Sprache zu sprechen, vor allem, wenn sie sehen, dass es Ihnen Spaß macht!


Fangen Sie mit einem Gesprächspartner an

Es wäre eine Herausforderung, sich direkt in ein Gespräch mit einer ganzen Gruppe von Muttersprachler*innen zu vertiefen, gleichzeitig mehrere Personen zu verstehen und entsprechend zu reagieren. Einzelgespräche sind immer viel einfacher! Sie können es erst einmal mit einem Coach oder Freund*in aus dem Deutschkurs praktizieren und dann Ihre ersten Erfahrungen mit anderen Menschen machen, denen diese Sprache sehr vertraut ist, bevor Sie ins Gespräch mit einer/m Muttersprachler*in einsteigen. Diese ersten Gespräche auf Deutsch mit Fremden sowie auch die Fremden selbst werden oft zu den besten Erinnerungen, weil sie eben so wichtig sind!


Passen Sie sich nicht an das Tempo des Sprechenden an


Sie können am Anfang immer langsam und deutlich sprechen – das führt meistens automatsch dazu, dass Ihr Gegenüber sich an Ihr Tempo anpassen würde. Selbst wenn Ihr Gesprächspartner keine Erfahrung beim Sprechen mit einem Nicht-Muttersprachler*in hat und es Ihnen schwierig macht, schämen Sie sich nie, sie/ihn höflich zu bitten, etwas langsamer zu sprechen – ein Perspektivwechsel schadet nicht! Daraus könnte die/der Sprechende auch etwas lernen.

Nehmen Sie es nicht persönlich


Manche Menschen sind geduldig und verständnisvoll und manche ungeduldig oder rücksichtslos. Leider wird es nicht jeder immer wertschätzen, dass Sie versuchen, seine Sprache zu sprechen. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen, meistens ist es nicht Ihr Problem. Es könnte auch ganz andere Hintergründe geben, warum das Gespräch nicht gut läuft, die Sie im Moment nicht erahnen können.


Stärken Sie ihr Selbstvertrauen durch einfache Gespräche


Es gibt viele Gespräche im Alltag, die immer wieder vorkommen und nach einem ähnlichen Muster

ablaufen: Wenn Sie gefragt werden, wie es Ihnen geht oder woher Sie kommen, wenn Sie in einem Restaurant das Essen bestellen oder beim Bäcker einkaufen. Nutzen Sie die Gelegenheit als Kunde aus: Diese Gesprächspartner*innen werden wahrscheinlich sehr geduldig sein, weil sie Ihnen auch etwas verkaufen wollen! Denken Sie dabei nicht zu kompliziert, wiederholen Sie in jedem Gespräch die gleichen Redemittel und genießen Sie Ihre kleinen Erfolge, bevor Sie sich weiterführenden Themen zuwenden können.


Profitieren Sie von Ihrer Situation


Wenn Sie bereits in Deutschland leben, ist es ein riesiger Vorteil, den die anderen Sprachlernenden im Ausland nicht haben. Ihr Aufenthalt in Deutschland ist ohne Frage eine einzigartige Möglichkeit, einer lebendigen, authentischen, modernen Sprache zu begegnen, die nur in der Umgebung so umfangreich und genau erlernt werden kann. Nutzen Sie diese hervorragende Gelegenheit, gehen Sie raus und fangen Sie an, zu sprechen!

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